Dolomiten Höhenweg 2

Mehrtagestouren 39040 Villnöss
    • (0)
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Dauer 4,2 Std.

Strecke 130,5 km

Aufstieg 11077 hm

Abstieg 12095 hm

Max. Höhe 2952 m

Dolomiten Höhenweg 2 - Beschreibung

Landschaftlich eindrucksvolle Höhenwanderung durch die westlichen Dolomiten von Brixen im Eisacktal bis nach Feltre in der Provinz Belluno
Der Dolomiten-Höhenweg 2 stellt eine Durchquerung der Dolomiten von Nord nach Süd dar. Von der Plosegruppe beginnen wir unseren Weg in das Dolomitengebiet, wo wir Geisler- und Puezgruppe durchwandern, bevor wir uns dem großartigen Sella-Plateau widmen. Grandiose Landschaftsbilder erwarten uns auch auf dem Bindelweg, woraufhin wir uns an die beeindruckende, hochalpine Überschreitung des Marmolada-Gletschers machen. Weiter begeben wir uns in das Reich der Palagruppe mit faszinierenden Felsszenerien. Schließlich erwarten uns die weniger bekannten, jedoch an atemberaubenden Ausblicken nicht minder reichen Feltriner Dolomiten. Die Wanderung gehört zwar technisch zu den einfacheren Dolomiten-Höhenwegen, die teils langen Etappen sind jedoch konditionell fordernd. Für die häufig vorkommenden Kletterstellen ist ausreichend Klettererfahrung nötig, bei der Überschreitung der Marmolada-Scharte zudem Versiertheit im Eis. Für die Begehung sollten rund zwei Wochen eingeplant werden. Die Route ist rot-weiß-rot sowie mit der Ziffer 2 im Dreieck markiert.

Wegbeschreibung

  • Startpunkt

    Brixen/St. Andrä

    Etappe 1: Bergstation Kreuztal – Schlüterhütte
    Wir beginnen den Höhenweg mit einer Fahrt der Plose-Seilbahn von der Talstation in St. Andrä bei Brixen hinauf in die kleine Siedlung Kreuztal. Von dort wandern wir rund 2 km zur Plosehütte. Die Strecke nach Südosten über die Lüsnerscharte, die Halsl- und die Edelweißhütte bis zur Schlüterhütte ist gut markiert und hält bis auf den etwas mühsamen Anstieg zur Peitlerscharte keine schwierigen Abschnitte bereit.
    Etappe 2: Schlüterhütte – Puezhütte
    Von der Schlüterhütte geht es inmitten des Naturparks Puez-Geisler weiter Richtung Süden aufwärts zum Bronsoijoch, dann in der Südflanke von Sobutsch und Medalges nach Westen zum Kreuzjoch. Dort geht es auf Weg Nr. 3 unterhalb des Wasserkofels – zum Teil über geröllig-schrofige Hänge – weiter südwärts zur Forcella Roa. Über das Vall della Roa und die Forcella de Sieles gelangen wir zur Puezalm und schließlich zur Puezhütte.
    Etappe 3: Puezhütte – Pisciadùhütte
    Der Abschnitt von der Puezhütte zum Grödner Joch stellt sich als angenehm zu gehende Wanderung heraus und führt auf Weg Nr. 2 zunächst nach Süden zur Forcella de Ciampei, dann in Südwestrichtung oberhalb des Crespeinasees zum Crespeinajoch, zum Cirjoch und über die Jimmyhütte zum Grödner Joch. Es folgt ein steiler Anstieg auf Weg Nr. 666 durch das Val Setus (Geröll, Kehren, häufig Schneereste), bei dem uns zum Teil Drahtseile und Eisenklammern helfen. Wir erreichen das Sella-Ringband, das den Sellastock ca. auf halber Höhe umgibt. Dort gelangen wir wenig später links zur Pisciadùhütte.
    Etappe 4: Pisciadùhütte – Boèhütte
    Die nächste Etappe führt auf Weg Nr. 666 oberhalb des Lech de Pisciadù weiter nach Süden; zunächst über Geröll, dann über einen gesicherten Steig in das Val de Tita. Nach Verlassen des Hochtals steigen wir auf und ab bis zur Einmündung des Wegs 649. Auf ihm geht es geradeaus in die Scharte vor dem Zwischenkofel. Von dort gelangen wir entweder auf Weg Nr. 666 über dessen Gipfel oder rechts haltend auf dem Coburger Weg (Kletterstellen im I. Schwierigkeitsgrad) bis zur Boèhütte.
    Etappe 5: Boèhütte – Rifugio Castiglioni Marmolada
    Die fünfte Etappe führt auf Weg 627 südwärts an der Westflanke des Piz Boè entlang zur Pordoischarte mit dem Rifugio Forcella Pordoi. Von dort folgt der Abstieg durch die steile Rinne zum Pordoijoch (Passo Pordoi). Von dort geht es auf Weg Nr. 601 nach Süden zum Rifugio Fredarola, dann in östliche Richtung leicht aufwärts zum Rifugio Vièl dal Pan. Der Bindelweg ist eine genussvolle Höhenwanderung durch die Padongruppe mit herrlichen Ausblicken auf Marmolada und Langkofel-Gruppe. Dann folgt der steile Abstieg zum Lago di Fedaia mit dem Rifugio Castiglioni Marmolada.
    Etappe 6: Rifugio Castiglioni Marmolada – Rifugio Contrin
    Nun folgt eine der anspruchsvollsten Teilstrecken des Höhenwegs, die nur Geübten und bei entsprechender Witterung empfohlen werden kann – vorher über die aktuelle (Schnee-) Lage informieren! Die Nutzung von Steigeisen und Pickel am Marmolada-Gletscher sowie eines KS-Sets beim Anstieg zur Marmolada-Scharte ist ratsam. Vom Südufer des Sees geht es zur Talstation der Gondelbahn Fedaia, der Aufstieg zum Rifugio Pian die Fiacconi erfolgt dann zu Fuß oder mit der Bahn. Von dort geht es auf Weg Nr. 606 westwärts zum Marmolada-Gletscher. Über den Gletscher steigen wir südwestwärts auf und gelangen zuletzt über einen steilen Hang (Firn, oft vereist) zur Forcella Marmolada. Über eine Eisenleiter (Weg Nr. 606) steigen wir ab in eine enge Rinne, dann in Kehren zum Rifugio Contrin.
    Etappe 7: Rifugio Contrin – Passo Pellegrino
    Wir passieren links die Malga Contrin und steigen zu einer Wiese auf. Von dort geht es weiter nach Westen zur Westflanke der Cima Ombretta. Über viel Geröll erfolgt der Anstieg zum Passo delle Cirelle. Auf Weg 607 steigen wir anschließend in Serpentinen nach Fuciade im Val di Cigole ab. Im Frühsommer muss beim Abstieg unbedingt mit Altschnee gerechnet werden (Pickel und Steigeisen ratsam)! Vom Rifugio Fuchiade steigen wir in Südwestrichtung über Wiesen, dann durch lichten Wald zum Lago di Pozze mit dem Rifugio Miralgo, dann weiter zum Passo di San Pellegrino ab.
    Etappe 8: Passo Pellegrino – Passo di Vallès
    Vom großen Parkplatz steigen wir in Südostrichtung auf Weg Nr. 658 auf, unter der Gondelbahn hindurch, bis zum aussichtsreichen Ostrücken des Col Margherita. Von dort geht es in Südrichtung hoch über dem Lago di Cavia bis zu einer Fahrstraße, der wir nach links hinab zur Forcella di Pradazzo folgen. Von dort folgt eine schöne Wanderung Richtung Süden zum Passo di Vallès mit der Capanna Passo Vallès.
    Etappe 9: Passo di Vallès – Rifugio Mulaz
    Weg Nr. 752 führt uns in steilen Kehren aufwärts zur Forcella di Venegia, dann durch die Südflanke von Cima del Lago und Cima Venegiotta zum Passo Venegiotta. Auf Weg Nr. 751 steigen wir in steilen Kehren bis zu einer Schulter, an der Weg Nr. 753 links abzweigt. Wir halten uns jedoch rechts, Richtung Südosten, an die Ostflanke des Monte Mulaz. Für den folgenden Anstieg zum Rifugio Mulaz sind Trittsicherheit und Klettererfahrung im I. Schwierigkeitsgrad erforderlich (Drahtseile, Schneereste, Geröll).
    Etappe 10: Rifugio Mulaz – Rifugio di Rosetta
    Wir folgen Weg Nr. 703 zunächst zur Forcella Margherita, dann unterhalb der Cima di Focobón über Schutthänge und brüchigen Fels zum Passo delle Farangole. Landschaftlich großartig, jedoch anspruchsvoll (Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, Klettern im I. Grad) erfolgt der Übergang an der Ostseite der nördlichen Palagruppe. Weg 703 führt in das Val Grande, dann hoch über dem Valle delle Comelle südwärts und hält zahlreiche exponierte Stellen bereit. Im Talschluss des Valle delle Comelle trifft unser Weg auf Nr. 704, es geht steil bergauf zum querenden Weg 756, dort rechts zum Rifugio di Rosetta.
    Etappe 11: Rifugio di Rosetta –  Rifugio Pradiali
    Auf Weg 702 geht es südwärts zum Passo Val di Roda, dann folgt ein Zwischenabstieg in Kehren, bevor es bald wieder leicht aufwärts zum Col della Fede geht. Unterhalb der Westabstürze der Pala di San Martino gelangen wir zu einer Verzweigung, an der wir uns geradeaus auf Weg Nr. 715 halten. Wir kommen zu einem ausgesetzten Felsband (Seil), das uns in eine Geröllmulde führt. Nach dem steilen Anstieg zum Passo di Ball erfolgt schließlich der Abstieg über Steilhänge, teils geröllig, zum Rifugio Pradiali.
    Etappe 12: Rifugio Pradiali – Rifugio Treviso
    Die nächste Etappe bereitet uns erneut herrliche Szenerien, ist jedoch die anspruchsvollste Teilstrecke des gesamten Höhenweges (ungesicherte Kletterpassage Grad II.) und sollte deshalb nur bei guter Sicht und entsprechenden Wetterverhältnissen in Angriff genommen werden. Weg Nr. 709 führt Richtung Norden in ein Hochtal – rechts unterhalb sehen wir den Lago Pradiali. Eine Markierung weist dann den Steig 711 nach rechts. Über eine 70 m hohe Wand, die mit Drahtseilen und Eisenbügeln gesichert ist, Bänder, Felsabsätze und Schutt gelangen wir hinauf zum Passo delle Lede. Von dort steigen wir zum Bivacco Carlo Minazio ab. Anschließend führt Steig Nr. 711 in südöstliche Richtung sehr steil und lange bergab, mit Kletterstellen im I. Grad. Bei der Verzweigung halten wir uns links abwärts in das Val dei Canali, müssen den Bach queren und steigen anschließend auf zum Querweg Nr. 707, dem wir zum Rifugio Treviso folgen.
    Etappe 13: Rifugio Treviso – Passo Cereda
    Weg Nr. 718 weist uns die Richtung nach Süden durch Wald, Gesträuch und Felsblöcke. In einer Rinne mit Tafeln geht es ostwärts in Kehren in eine Steilrinne hinauf, dann steil und recht mühsam über grasige Hänge und Geröllrinnen empor zur Forcella d’Oltro. Es folgt ein Zwischenabstieg in sehr steilen Kehren, bevor wir – steile Grashänge querend (Vorsicht!) – in Südwestrichtung zu einer Schulter aufsteigen. Unter den Wänden von Rocchetta und Cima Feltraio geht es weiter zu einer Gabelung, wo Weg 718 halb links hinabführt zur Wiesenschulter von Regade, dann auf einen Fahrweg. Dort wandern wir rechts hinab zum Passo Cereda.
    Etappe 14: Passo Cereda – Bivacco Feltre
    Wir folgen Weg Nr. 801 durch den Wald nach Osten bis zum Ende der Bergstraße. Nun als Fußweg leitet er uns zu einer Forststraße, auf der wir nach Südosten zu einer Gabelung gelangen. Wir halten uns rechts an den Fußweg 801, der uns über mehrere Gräben und eine Rinne zum Fuß des Piz di Sagron führt. Von dort geht es in einen Geröllkessel und hinauf Richtung Nordgrat der Pala Verde. Auf dem markierten Steig geht es am Grat hinauf zu einem Schuttband, auf dem wir – nach Passieren einer Bergsturzzone – ansteigen. Anschließend haben wir einen sehr steilen, gefährlichen Schutthang und Schrofen zu bewältigen, bis wir eine Schulter oberhalb des Passo del Comedon erreichen. Von dort erfolgt der Übergang (zum Teil sehr steil und ausgesetzt) zum Bivacco Feltre e Bivacco Walter Bodo.
    Etappe 15: Bivacco Feltre – Rifugio Bruno Boz
    Auf Steig 801 geht es südwestwärts zu Weggabelung am Fuß des Col del Mul, dort geradeaus über den Pian del Re und, zum Teil mit Kletterpassagen, hinauf zur Schulter Col die Bechi. Nun beginnt die Höhenwanderung (Traversata Cimonega) unter den Ost- und Südwänden des Sass de Mura zum Pass de Mura. Sie bietet herrliche Ausblicke und einen besonderen Blumenreichtum, erfordert jedoch volle Konzentration und Vorsicht. Von dort folgt der Abstieg zum Rifugio Bruno Boz.
    Etappe 16: Rifugio Bruno Boz – Rifugio dal Piàz
    Auf Steig Nr. 801 geht es zunächst südwärts hinauf zum Passo Finestra, dann in die Ostseite des Monte Zoccare Alto. Dort geht es hinauf, dann im Auf und Ab zu einer Schulter, wo wir rechts unter die Forcella Zoccare Alto einschwenken. In der Ostflanke des Nordgrates des Sasso Scarnia steigen wir steil auf zur Grathöhe, dann zu einem Felsaufschwung. Dort rechts steigen wir in Kehren zu einer Scharte, dann zu einer Schulter (2150 m) auf. Die Steige sind häufig exponiert und erfordern absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Über Geröll steigen wir unter die Ostwand des Sasso Scarnia ab und queren dann zum unteren Südostgrat. Die lange Etappe setzt sich dann mit der Überschreitung zur Alpe Ramezza fort. Nach Querung der weiter westlich gelegenen Felsplatte „Piazza del Diavolo“ geht es auf einem alten Kriegsweg zu den grünen Almwiesen der Busa di Piètena und zum Passo Piètena. Dann folgen der Abstieg zur Busa Le Vette Grandi und der anschließende Anstieg zum Passo Le Vette Grandi. Etwas weiter südlich erreichen wir das Rifugio dal Piàz.
    Etappe 17: Rifugio dal Piàz – Passo Croce d’Aune/Feltre
    Weg Nr. 801 führt in Südwestrichtung auf einer alten Militärstraße, deren Kehren wir zum Teil über Pfade durch Wald und Wiesen abkürzen können, hinab zum Passo Croce d’Aune. Von dort wandern wir auf der Passstraße über Pedavena nach Feltre oder fahren mit dem Taxi oder Bus (nicht an Sonntagen).

  • Endpunkt

    Passo Croce d'Aune/Feltre

Benötigte Ausrüstung

Feste und gut eingelaufene Wanderschuhe, bequeme und funktionale Kleidung (wind-, wasserdicht, mehrere Schichten), KS-Set, Steinschlaghelm, Seil, Pickel, Steigeisen, großer Rucksack mit Regenhülle, Karte und Kompass, Sonnenschutz, Lampe, Erste-Hilfe-Set, Wasser und Nahrungsmittelvorrat, Campingausrüstung mit Biwak-/Schlafsack

Tipp zur Tour

Wer die Fernwanderung verkürzen möchte, der kann dies z.B. am Pordoijoch, am Lago di Fedaia oder am Passo di Vallès tun.

Schwierigkeit

  • Schwierigkeit

    Schwer
  • Fitness

  • Technik

  • Erlebnis

  • Landschaft

Empfohlene Jahreszeit

  • Jan.
  • Feb.
  • Mrz.
  • Apr.
  • Mai
  • Jun.
  • Jul.
  • Aug.
  • Sep.
  • Okt.
  • Nov.
  • Dez.

Anfahrt

Eigene Anfahrt
Von Norden auf der Brennerautobahn über Innsbruck und den Brennerpass (Ausfahrt Brixen-Nord/Pustertal) nach Brixen

Öffentliche Verkehrsmittel
Mit dem Zug zum Bahnhof Brixen, weiter mit dem Bus (Linie 321) zur Talstation der Plose-Umlaufbahn Rückreise von Feltre mit dem Bus nach Trento oder Bozen, weiter mit der Bahn nach Brixen

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Die Tour Dolomiten Höhenweg 2 startet in Villnöss.