Dolomiten Höhenweg 4

Mehrtagestouren 39038 Innichen
    • (0)
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Dauer 6,0 Std.

Strecke 69,5 km

Aufstieg 5770 hm

Abstieg 6065 hm

Max. Höhe 2557 m

Dolomiten Höhenweg 4 - Beschreibung

Der Dolomiten Höhenweg Nr. 4 führt von Innichen im Pustertal durch die östlichen Dolomiten bis nach Pieve di Cadore in der Provinz Belluno.
Der Weg Nr. 4 gehört zwar zu den kürzeren, gleichzeitig jedoch auch zu den anspruchsvolleren Dolomiten-Höhenwegen. Zahlreiche Abschnitte führen über gesicherte Steige und beinhalten auch freie Kletterpassagen bis zum II. Schwierigkeitsgrad, was alpinistische Erfahrung und Kletterfertigkeiten erforderlich macht. Der Höhenweg begeistert ununterbrochen durch atemberaubende Hochgebirgslandschaften – mit den mächtigen Drei Zinnen angefangen über die zerklüftete Cadini-Gruppe und den gewaltigen Stock der Sorapissgruppe bis zum Monte Antelao, dem zweithöchsten Gipfel der Dolomiten, kann diese Tour an beeindruckenden Kulissen kaum überboten werden. Der Höhenweg wird auch Grohmann-Höhenweg genannt, da er dem österreichischen Alpinisten Paul Grohmann gewidmet ist. Der Weg ist mit der Markierung der Dolomiten-Höhenwege sowie mit einer rot-weiß-roten Markierung versehen. Im Folgenden ist die Strecke in elf Abschnitte unterteilt, meist wird der Höhenweg in sechs bis acht Tagesetappen bewältigt.

Wegbeschreibung

  • Startpunkt

    Innichen

    Etappe 1: Innichen – Dreischusterhütte
    Vom Bahnhof Innichen geht es entlang des Sextenbachs in südöstliche Richtung. Beim Gasthaus zum Klaus zweigt unser Weg (Nr. 105) rechts in das Innerfeldtal ab. Im Wald wandern wir taleinwärts bis zum Parkplatz beim Antoninstein. Dort biegen wir rechts von der Straße ab und der Steig Nr. 7A führt uns bergauf. Wir treffen erneut auf die Straße und erreichen schon bald die Dreischusterhütte (1626 m).
    Etappe 2: Dreischusterhütte – Dreizinnenhütte
    Auf Weg Nr. 105 wandern wir Richtung Südwesten, dann südwärts weiter taleinwärts. Bei der Gabelung im Talschluss führt uns rechts der Weg Nr. 9 in steilen Kehren hinauf zur Ebene des Schwarzbodens (1895 m). Auf Weg Nr. 10 nehmen wir uns den kräftezehrenden, über steile Schutthänge führenden, Aufstieg zum Großen Wildgrabenjoch (2289 m) vor. Von dort geht es auf Weg Nr. 11 Richtung Südosten weiter. Durch eine gesicherte Rinne, über Schutt und Schrofen geht es am Fuß des Schwabenalpenkopfes entlang. In einem Rechtsbogen führt Weg 11 weiter Richtung Osten, trifft wieder auf Weg 105 und führt bis zum Gwengalpenjoch. Durch eine felsige Rinne geht es steil auf einen Felsrücken und bis zur Scharte beim markanten Toblinger Knoten. Schließlich folgt das letzte Stück abwärts bis zur Dreizinnenhütte (2405 m).
    Etappe 3: Dreizinnenhütte – Auronzohütte
    Am nächsten Tag steht die westliche Umwanderung der Drei Zinnen an. Wir starten auf dem Weg Nr. 105 Richtung Süden. Bei der Verzweigung bleiben wir auf diesem Weg, der über mit Fels durchsetzte Wiesen nach rechts, bei der nächsten Gabelung links und dann in Kehren abwärts bis zum Rienzboden führt. Zunächst steil, dann sanfter über eine Hochfläche geht es anschließend weiter Richtung Südwesten zur Langealm. Links unterhalb treten die Zinnenseen ins Bild. Nach dem Passieren einer Schulter gehen wir südwärts und queren zur Forcella del Col de Mezo. Über teils grüne Hänge geht es dann Richtung Südosten, bis wir auf die Asphaltstraße treffen und wenig später zur Auronzohütte (2320 m) gelangen.
    Etappe 4: Auronzohütte – Rifugio Fonda Savio
    Die vierte Etappe stellt eine Querung der zerklüfteten Cadini di Misurina dar und führt über den Sentiero Bonacossa. Von der Auronzohütte führt uns Weg Nr. 117 auf alten Kriegspfaden zunächst in südliche Richtung zur Forcella Longères, dann aufwärts zum Kamm des Monte Campedelle. In steilem, felsigem Terrain steigen wir in dessen Südostflanke ab. Durch einen Tunnel erreichen wir die Scharte der Cima Cadin di Rinbianco. Auf einem teils gesicherten Band geht es in seine Ostwand, dort unter ein Felsdach. Auf dem folgenden Steig, der über einen steilen Hang links hinabführt, sind wir achtsam. Nach rechts gelangen wir in eine Verschneidung, von der wir zunächst über eine Leiter, dann am Drahtseil auf ein Band absteigen. Dieses ist zum Teil gesichert und führt letztlich zum Südgrat der Cima Cadin di Rinbianco. Am Grat geht es teils luftig bergauf und anschließend in die Forcella di Rinbianco. Wir folgen weiter Weg Nr. 117, der in das Vallon di Nevaio führt. Das geröllige Kar, durch das wir nun aufsteigen, wird rechts vom mächtigen Torre Wundt begrenzt. An der Gabelung bleiben wir auf Weg Nr. 117, um das Rifugio Fonda Savio (2367 m) anzusteuern. Nach dem Anstieg über einen gerölligen Hang, durch eine Schuttrinne und über schmale, gesicherte Bänder ist es in Sichtweite.
    Etappe 5: Rifugio Fonda Savio – Rifugio Città di Carpi
    Am nächsten Tag geht es auf dem Sentiero Durissini an der Ostseite der zentralen Cadini di Misurina entlang. Dazu steigen wir kurz auf bekanntem Weg ab, bevor wir rechts dem Weg 112 B ostwärts folgen. Bei einer Gedenktafel geht es zunächst durch eine Rinne, dann um eine Rippe und in eine Mulde. In Kehren gelangen wir zur Forcella della Torre. Von dort steigen wir in das Cadin Deserto; eine Rinne und ein anschließender exponierter Steig führen daraufhin weiter zur Forcella Sabbiosa. Dort erblicken wir bereits unser nächstes Zwischenziel, die Forcella Cadin Deserto. Von ihr geht es weiter zur Forcella Cristina. Es folgt ein weiterer Zwischenabstieg durch eine Kluft und über Kehren in das Geröllkar Cadin de le Pere. Wenig später verlassen wir Weg 112 B und queren zum Weg Nr. 116, der uns steil zur Scharte der Cime di Maraia hinaufführt. Über Almwiesen steigen wir schließlich zum Rifugio Città di Carpi (2110 m) ab.
    Etappe 6: Rifugio Città di Carpi – Rifugio Vandelli
    Vom Rifugio führt die sechste Etappe hinab zur Verzweigung in der Forcella Maraia, von wo uns Weg 116/120 Richtung Südwesten zum Col del Viero führt. Wir wandern leicht bergab westwärts, an der nächsten Gabelung müssen wir uns links an Weg 116 halten. Bei einer Rechtskehre geht es Richtung Südwesten, wir gelangen zu einer Waldstraße. Ihr folgen wir im Wald nach rechts, noch immer auf Weg 116. Durch Wald und über Wiesen erreichen wir einen Fahrweg und queren bald die SR 48 im Val d’Ansiei. Von nun an folgen wir dem Weg Nr. 217, der uns südwestwärts in das Val Bona, dann in das Val Sorapiss führt. Von der Talstation der Materialseilbahn steigen wir auf zum Wasserfall „Piss“ und dann steil und recht mühsam Richtung Süden. Schließlich erreichen wir den Circo di Sorapiss und das Rifugio Vandelli.
    Etappe 7: Rifugio Vandelli – Bivacco Comici
    Diese Etappe ist eine der anspruchsvollsten und erfordert Kletterfertigkeiten im Schwierigkeitsgrad II. Die schwierigsten, ausgesetzten Passagen sind jedoch gut gesichert. Der Steig Nr. 243 führt zunächst nach Osten, dann jedoch in nördliche Richtung zur senkrechten Westflanke der Croda del Fogo. Eisenleitern und Drahtseile sichern den Steig über das Bandsystem, ein steiler Kamin, eine Schlucht, mehrere Rinnen und Felsstufen sind zu überschreiten bzw. –klettern. Wir erreichen den Nordrücken der Croda del Fogo, steigen von dort über einen steilen Hang in eine Mulde und weiter über Geröll ab. An einer Schulter wendet sich der Weg zur Ostseite des Gipfels. Südwärts, zuletzt über einen luftigen Abbruch, steigen wir zum Bivacco Comici ab.
    Etappe 8: Bivacco Comici – Rifugio San Marco
    Bei der achten Etappe handelt es sich um eine recht lange, kräftezehrende Tour durch die Ostwände der zentralen Sorapissgruppe. Vom Biwak führt Weg Nr. 243 zunächst in eine Mulde unterhalb der Croda del Banco. Von dort geht es recht steil bergauf zur Forcella Bassa del Banco, dort nach Südwesten bis zur Markierung „Scorcitoia“ und links hinab auf ein schmales, luftiges Band mit gesicherten und freien Kletterpassagen. Nach einem kurzen Abschnitt durch Geröll folgt das anspruchsvolle Band der Cengia inferiore die Colli Neri Richtung Süden. Auf Weg 247 geht es in den Schluss des Val di San Vito. Auf dem Weg Nr. 226 geht es südwärts weiter Richtung Torre dei Sabbioni und Forcella Grande (2255 m). Von dort setzen wir die Tour steil abwärts bis zum Rifugio San Marco fort.
    Etappe 9: Rifugio San Marco – Rifugio Galassi
    Vom Rifugio San Marco folgt eine lange Querung nach Osten. Bei der Einmündung des Weges 229 geht es geradewegs in ein Hochtal, dann in steilen Kehren zu einer Gabelung. Wir entscheiden uns für die linke Variante und gelangen in die Forcella Piccola, anschließend in einem Rechtsbogen zum Rifugio Galassi.
    Etappe 10: Rifugio Galassi – Rifugio Antelao
    An diesem Tag erwartet uns mit der Querung des Antelao-Massivs die längste und eine der anspruchsvollsten Etappen des Höhenweges. Vom Rifugio geht es auf Steig 250 nach Süden in Richtung Antelao-Gletscher. Am Fuß des Gletschers beginnt der anspruchsvolle Steig „Via ferrata del Cadorin“ (II), der zur Forcella del Ghiacciaio (2584 m) führt. Von dort geht es ostwärts mit einigen Kletterstellen (I) weiter, später dann steil abwärts nach Süden ins Valle Antelao. Weg Nr. 250 führt uns dann über begrünte Hänge südostwärts, bis wir auf Nr. 230 treffen und diesem zur Forcella Piria folgen. Von dort geht es in unschwierigem Gelände Richtung Osten bis zum Rifugio Antelao.
    Etappe 11: Rifugio Antelao – Pieve di Cadore
    Der letzte Abschnitt zeigt sich als angenehm zu gehender Abstieg in das Piavetal. Wir halten uns an Weg Nr. 250, der uns ostwärts zunächst zur Forcella Antracisa führt. Auf Weg Nr. 252 geht es dann weiter zum Monte Trànego. Von dort erfolgt der Abstieg in vielen Kehren zunächst nach Pozzale und schließlich nach Pieve di Cadore.

  • Endpunkt

    Pieve di Cadore

Benötigte Ausrüstung

Feste und gut eingelaufene Wanderschuhe, bequeme und funktionale Kleidung (wind-, wasserdicht, mehrere Schichten), KS-Set, Steinschlaghelm, Seil, Pickel, Steigeisen, großer Rucksack mit Regenhülle, Karte und Kompass, Sonnenschutz, Lampe, Erste-Hilfe-Set, Wasser und Nahrungsmittelvorrat, Campingausrüstung mit Biwak-/Schlafsack

Tipp zur Tour

Es empfiehlt sich, die Schlafplätze rechtzeitig zu reservieren! Die meisten Hütten haben von Anfang Juli bis Ende September geöffnet.

Schwierigkeit

  • Schwierigkeit

    Schwer
  • Fitness

  • Technik

  • Erlebnis

  • Landschaft

Empfohlene Jahreszeit

  • Jan.
  • Feb.
  • Mrz.
  • Apr.
  • Mai
  • Jun.
  • Jul.
  • Aug.
  • Sep.
  • Okt.
  • Nov.
  • Dez.

Anfahrt

Eigene Anfahrt
Über die Brennerautobahn A22 bis zur Ausfahrt Brixen/Vahrn (Pustertal), dann auf der Staatsstraße (SS49-E66) nach Innichen

Öffentliche Verkehrsmittel
Mit der Bahn zum Bahnhof Innichen Am Ende der Tour mit dem Bus von Pieve di Cadore wieder zurück nach Innichen

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Die Tour Dolomiten Höhenweg 4 startet in Innichen.