Unsinniger Pfinzta
Sonstige Sehenswürdigkeit,
Kreuzweg 4 c,
39026
Prad am Stilfser Joch
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Unsinniger Pfinzta
Der unsinnige Pfinz- oder Zusltog, Prads größter Feiertag schlechthin, birgt manchen Glauben aus vorchristlicher Zeit: Fängt jemand an diesem Tag eine neue Arbeit an, misslingt sie; wer es trotzdem wagt, gehört zu den Verworfenen. Oder, wer sich am Zusltag verletzt, bleibt unheilbar
Der Brauch selbst beginnt ab Lichtmess mit dem Honterlerennen. 8- bis 14-jährige Buben, mitunter auch ausgeschulte Buben, können das Ende der Nachmittagsschule (früher um 15.30 Uhr, heute schon bald nach Mittag) kaum erwarten, um sich gleich danach maskiert und in zerlumpter Kleidung mit Pfannenruas auf dem Handrücken herumzutreiben. Auch nicht vermummte Jungen und Mädchen begeben sich gruppenweise auf Straßen und Plätze, um nicht allein das Treibender Schemen zu betrachten, sondern diese durch Zurufe "Honterle - Honterle heedo" auf sich aufmerksam zu machen bzw. sie für ein Nachlaufen anzulocken. Es endet schliesslich damit, dass der Bedrängte rußgeschwärzt aufgibt. Dieser Umtrieb passiert einschließlich dem unsinnigen Pfinztag, an dem während des Umzuges nicht gerust wird, werktags täglich, mit abruptem Ende zum Aveläuten. Trotz mehrmaliger Verbote, so bereits durch das "Löbl. k.k. Landgericht Glurns" vom 8. Februar 1836, und später immer wieder durch die Gemeinde, Lehrer, Pfarrherren etc. konnte diese Sitte weder völlig abgestellt noch ausgerottet werden. Im Gegenteil! Es kam sogar vor, daß jene Gendarmen, Gerichtsdiener, Lehrer, Faschisten und Carabinieri, die sich für das Verbot stark machten, ordentlich gerußt wurden. Selbst in unserer nicht mehr traditionsbewussten Zeit hat dieser stets umstrittene Brauch an Sensation und Spannung nichts eingebüst, ja er wird jetzt in den Nachbardörfern nachgeahmt.
Das Feierabendläuten am Vorabend des Zusltags, so nennt man bei uns den Tag des Schellenrennens am Mittwochnachmittag, wird ebenfalls von nicht verkleideten Teilnehmern am Zuslumzug ausgiebig begangen. Seit 1980 erfährt diese Einstimmung zum Narrenfeiertag durch das zusätzliche Schellenlaufen der Bauernjugend mit Beginn um Mitternacht gewaltigen Zuwachs. So wird wohl der alte Prader Glauben an das Kournaufwöckn durch die Schellen der Zuslen - "je meah Zuslen, desto meah Kourn" - wachgehalten. Daher endet dieser denkbar wichtige Weckruf schlußendlich erst mit dem Avemarialeitn am Donnerstagabend.
Der Brauch selbst beginnt ab Lichtmess mit dem Honterlerennen. 8- bis 14-jährige Buben, mitunter auch ausgeschulte Buben, können das Ende der Nachmittagsschule (früher um 15.30 Uhr, heute schon bald nach Mittag) kaum erwarten, um sich gleich danach maskiert und in zerlumpter Kleidung mit Pfannenruas auf dem Handrücken herumzutreiben. Auch nicht vermummte Jungen und Mädchen begeben sich gruppenweise auf Straßen und Plätze, um nicht allein das Treibender Schemen zu betrachten, sondern diese durch Zurufe "Honterle - Honterle heedo" auf sich aufmerksam zu machen bzw. sie für ein Nachlaufen anzulocken. Es endet schliesslich damit, dass der Bedrängte rußgeschwärzt aufgibt. Dieser Umtrieb passiert einschließlich dem unsinnigen Pfinztag, an dem während des Umzuges nicht gerust wird, werktags täglich, mit abruptem Ende zum Aveläuten. Trotz mehrmaliger Verbote, so bereits durch das "Löbl. k.k. Landgericht Glurns" vom 8. Februar 1836, und später immer wieder durch die Gemeinde, Lehrer, Pfarrherren etc. konnte diese Sitte weder völlig abgestellt noch ausgerottet werden. Im Gegenteil! Es kam sogar vor, daß jene Gendarmen, Gerichtsdiener, Lehrer, Faschisten und Carabinieri, die sich für das Verbot stark machten, ordentlich gerußt wurden. Selbst in unserer nicht mehr traditionsbewussten Zeit hat dieser stets umstrittene Brauch an Sensation und Spannung nichts eingebüst, ja er wird jetzt in den Nachbardörfern nachgeahmt.
Das Feierabendläuten am Vorabend des Zusltags, so nennt man bei uns den Tag des Schellenrennens am Mittwochnachmittag, wird ebenfalls von nicht verkleideten Teilnehmern am Zuslumzug ausgiebig begangen. Seit 1980 erfährt diese Einstimmung zum Narrenfeiertag durch das zusätzliche Schellenlaufen der Bauernjugend mit Beginn um Mitternacht gewaltigen Zuwachs. So wird wohl der alte Prader Glauben an das Kournaufwöckn durch die Schellen der Zuslen - "je meah Zuslen, desto meah Kourn" - wachgehalten. Daher endet dieser denkbar wichtige Weckruf schlußendlich erst mit dem Avemarialeitn am Donnerstagabend.
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